Die Abdichtung ist einer der wichtigsten Schritte, um die Langlebigkeit eines Gebäudes zu gewährleisten und seine Wohnräume zu schützen. In vielen Teilen der Welt – einschließlich der Türkei – wird die Abdichtung jedoch oft mangelhaft ausgeführt, was zu kostspieligen Reparaturen, strukturellen Problemen und Unzufriedenheit der Nutzer führt.
1. Falsche Materialauswahl
Der Fehler: Die Verwendung von Materialien, die nicht für die Oberfläche, die klimatischen Bedingungen oder den Gebäudetyp geeignet sind, ist einer der häufigsten Fehler. Beispielsweise ist das alleinige Aufbringen einer Bitumenmembran auf eine Kellerwand, die negativem Wasserdruck ausgesetzt ist, oft unzureichend.
Die Lösung: Die Materialauswahl muss nach einer gründlichen Untergrundanalyse erfolgen. Berücksichtigen Sie den Wasserdruck (positiv oder negativ), die Feuchtigkeitsniveaus, die UV-Belastung und die mechanische Beanspruchung. Produkte wie kristalline Dichtungsschlämme oder flüssige Membranen auf Polyurethanbasis, die sowohl positivem als auch negativem Druck widerstehen, sind für solche Bedingungen ideal.
2. Unzureichende Oberflächenvorbereitung
Der Fehler: Wenn der Untergrund staubig, ölig oder lose gebunden ist, leidet die Haftung des Abdichtungssystems. Dies führt in kurzer Zeit zu Blasenbildung, Rissen und Wassereintritt.
Die Lösung: Die Oberflächen müssen sauber, trocken, stabil und frei von Verunreinigungen sein. Eine mechanische Vorbereitung (z. B. Schleifen, Kugelstrahlen) kann erforderlich sein, gefolgt von einer geeigneten Grundierung. Der Feuchtigkeitsgehalt sollte mit einem Feuchtigkeitsmessgerät gemessen werden, insbesondere vor dem Auftragen feuchtigkeitsempfindlicher Materialien.
3. Ignorieren von Arbeitsfugen und Dehnungsdetails
Der Fehler: Das Übersehen von Arbeitsfugen, Kaltfugen oder Dehnungsfugen führt unweigerlich zu Undichtigkeiten, unabhängig davon, wie gut die Abdichtungsmembran ist.
Die Lösung: In Dehnungsfugen sollten flexible Polyurethan-Dichtstoffe, PVC-Fugenbänder oder aufgesprühte Polyurea-Membranen verwendet werden. Kaltfugen müssen mit elastischen Membranen verstärkt und sorgfältig detailliert werden, um eine vollständige Isolierung zu gewährleisten.
4. Falsche Auftragsdicke und Deckung
Der Fehler: Weniger Material als vorgeschrieben aufzutragen, mag wirtschaftlich erscheinen, reduziert aber die Lebensdauer des Systems erheblich. Andererseits kann eine übermäßige Anwendung zu unsachgemäßer Aushärtung und Oberflächenrissen führen.
Die Lösung: Befolgen Sie strikt das technische Datenblatt (TDS) des Herstellers. Tragen Sie die empfohlene Anzahl von Schichten und die Dicke pro Schicht auf. Bei flüssig aufgetragenen Systemen lassen Sie zwischen den Schichten eine vollständige Aushärtung zu und berücksichtigen Sie die Umgebungsbedingungen, um Feuchtigkeitseinschlüsse zu vermeiden.
5. Schlechtes Timing – Missachtung der Wetterbedingungen
Der Fehler: Das Auftragen von Abdichtungsmaterialien bei extremen Temperaturen, Regen, Frost oder hoher Luftfeuchtigkeit kann deren chemische Struktur beeinträchtigen und zu einem vorzeitigen Versagen führen.
Die Lösung: Überprüfen Sie immer die Wettervorhersage vor der Anwendung. Befolgen Sie die vom Hersteller angegebenen empfohlenen Temperatur- und Feuchtigkeitsbereiche. Wenn Regen vorhergesagt ist, verschieben Sie die Anwendung oder treffen Sie Schutzmaßnahmen.
6. Einmalige und überstürzte Anwendungen
Der Fehler: Um Zeit zu sparen, führen viele Anwender die Abdichtung in einer einzigen Schicht aus – was die Leistung des Systems drastisch reduziert, insbesondere bei mehrschichtigen Systemen.
Die Lösung: Bei mit Pinsel oder Rolle aufgetragenen Membranen werden in der Regel mindestens zwei oder drei Schichten empfohlen. Respektieren Sie die Aushärtezeit zwischen den Schichten. Je nach System kann vor dem Auftragen jeder nachfolgenden Schicht ein mechanisches Anschleifen oder eine Grundierung erforderlich sein.
7. Ungeeignete Werkzeuge und ungelernte Arbeitskräfte
Der Fehler: Der Einsatz von ungeschultem Personal oder ungeeigneten Werkzeugen (z. B. minderwertige Rollen, Pinsel oder veraltete Spritzgeräte) verringert nicht nur die Produktleistung, sondern erhöht auch das Risiko eines Versagens – insbesondere bei fortschrittlichen Systemen wie Polyurea.
Die Lösung: Verwenden Sie nur die im technischen Datenblatt des Produkts angegebenen Geräte. Setzen Sie geschultes, erfahrenes Personal ein. Polyurea-Systeme erfordern beispielsweise 2K-Hochdruck-Airless-Spritzgeräte, während Epoxidsysteme spezielle Rührpaddel und strukturierte Rollen benötigen. Bleiben Sie während der Anwendung immer in engem Kontakt mit dem technischen Support-Team des Herstellers.
Die Formel für eine langfristige Abdichtung:
Richtiges Material + Richtige Anwendung = Langlebiger Schutz
Leider sind die oben genannten Fehler auf vielen Baustellen immer noch weit verbreitet. Aber jeder einzelne von ihnen ist mit dem richtigen Wissen, der richtigen Schulung und hochwertigen Materialien vermeidbar.
Bei Dryfix unterstützen wir Architekten, Ingenieure und Abdichtungsfachleute bei der Produktauswahl und der Anwendungsberatung vor Ort. Wenn Sie ein Projekt planen und kostspielige Fehler vermeiden möchten, kontaktieren Sie uns noch heute für eine kostenlose Beratung durch unsere technischen Experten.