Warum ist die Fundamentabdichtung so wichtig?
Das Fundament ist der tragende Teil eines Bauwerks und steht in direktem Kontakt mit dem Erdreich. Es ist der erste Bereich, der Feuchtigkeit, Grundwasser und aggressiven Boden-Chemikalien ausgesetzt ist. Ohne angemessenen Schutz kann das Eindringen von Wasser Folgendes verursachen:
- Korrosion der eingebetteten Stahlbewehrung,
- Verlust der Betonfestigkeit und der strukturellen Integrität,
- Anhaltende Feuchtigkeitsgerüche durch hohe Luftfeuchtigkeit,
- Schimmel- und Pilzwachstum,
- Langfristige strukturelle Schäden.
Um diese Risiken zu vermeiden, muss die Abdichtung in der Fundamentphase – bevor das Bauwerk vollständig errichtet ist – durchgeführt werden, denn nach Fertigstellung des Bauwerks ist der Zugang zu diesen Bereichen nahezu unmöglich.
Wann sollte die Fundamentabdichtung angewendet werden?
Die Fundamentabdichtung sollte nach dem Aushub des Fundaments und dem Gießen der Bodenplatte, aber vor dem Bau vertikaler Strukturelemente ausgeführt werden. Im Wesentlichen muss jede Oberfläche, die mit dem Erdreich in Berührung kommt, im Voraus abgedichtet werden.
In einigen Projekten wird eine zweistufige Abdichtungsstrategie verwendet:
- Positivseitige Abdichtung: Wird auf die Außenfläche der Fundamentwände aufgetragen, die der Feuchtigkeitsquelle zugewandt ist.
- Negativseitige Abdichtung: Wird von der Innenseite aufgetragen, wenn der Zugang zur Außenseite nicht möglich ist. Dies ist jedoch in der Regel eine Sanierungs- oder Übergangslösung.
Schritt-für-Schritt: Wie man ein Fundament abdichtet
1. Oberflächenvorbereitung
Der Untergrund muss sein:
- Sauber, trocken und tragfähig,
- Frei von Staub, Zementschlämme, Zementresten oder losen Partikeln,
- Glatt und ordnungsgemäß nivelliert.
Wo erforderlich, sollten Oberflächenunregelmäßigkeiten mit geeigneten Reparaturmörteln ausgebessert werden. Die Untergrundvorbereitung beeinflusst direkt die Leistung und Langlebigkeit des Abdichtungssystems.
2. Behandlung von Kaltfugen, Arbeitsfugen & Dehnungsdetails
Kritische Bereiche wie Wand-Boden-Anschlüsse (Kaltfugen) sind anfällig für Bewegungen und Undichtigkeiten. An diesen Stellen:
- Werden Abdichtungsbänder (auf PVC- oder TPE-Basis) installiert,
- Werden elastomere Dichtstoffe oder Injektionssysteme verwendet,
- Dryfix DF-PUR Injection 2K, ein hydrophobes Polyurethan-Injektionsharz, ist ideal zum Abdichten von Haarrissen und aktiven Leckagen.
3. Grundierungsanwendung
Grundierungen verbessern die Haftung zwischen dem Untergrund und der Abdichtungsmembran. Je nach System ist die passende Grundierung:
- Dryfix DF-PUR 350 Polyurethan-Grundierung – für PU-basierte Systeme,
- Dryfix DFC 100 Epoxid-Grundierung – für Epoxid- oder Polyurea-basierte Systeme.
Lassen Sie die Grundierung gemäß dem technischen Datenblatt trocknen, bevor Sie fortfahren.
4. Anwendung der Abdichtungsmembran
Die Wahl des Abdichtungssystems hängt von den Baustellenbedingungen und den Leistungserwartungen ab. Die Hauptsysteme umfassen:
a. Flüssigmembranen auf Bitumenbasis
- Kostengünstig und einfach per Pinsel oder Rolle aufzutragen,
- Bietet elastischen Schutz, aber begrenzte UV-Beständigkeit,
- Ideale Produkte: Dryfix Bitumer 400 1K / 2K.
b. Zementäre kristalline Abdichtung
- Reagiert mit Feuchtigkeit und bildet wasserblockierende Kristalle in den Betonkapillaren,
- Geeignet für Positiv- und Negativanwendungen,
- Widersteht hydrostatischem Druck durch Grundwasser,
- Ideales Produkt: Dryfix Crystallize.
c. Polyurethan-Beschichtungssysteme
- Hochelastisch mit ausgezeichneter Rissüberbrückungsfähigkeit,
- Beständig gegen langfristigen Wasserdruck,
- Kann mit Airless-Maschinen aufgesprüht werden,
- Empfohlenes Produkt: Dryfix Water Block.
d. Reine Polyurea-Systeme
- Wird durch Heißsprühen aufgetragen; härtet in Sekunden aus,
- Bietet nahtlose, vollständig verklebte Membranen,
- Bietet überlegene chemische und Abriebfestigkeit,
- Ideales Produkt: Dryfix Polyurea PR – entwickelt für Fundament- und Stützmaueranwendungen.
5. Schutzschichten
Nach dem Aufbringen der Abdichtungsmembran muss diese vor mechanischer Beschädigung geschützt werden:
- Schutzestrich aus Beton (Sauberkeitsschicht),
- Drainageplatten oder Geotextilgewebe,
- Schutzplatten vor dem Verfüllen, um eine Perforation der Membran zu verhindern.
Diese Schutzmaßnahmen sind besonders wichtig vor dem Verfüllen, das die Membran sonst beschädigen könnte.
Integration eines Drainagesystems
Abdichtung allein ist nicht ausreichend. Hydrostatisches Wasser muss vom Bauwerk weggeleitet werden. Hierfür:
- Werden perforierte Drainagerohre um den Fundamentumfang verlegt,
- Werden die Rohre mit Geotextilgewebe umwickelt, um ein Verstopfen zu verhindern,
- Wird das System an Schächte oder Regenwasserleitungen angeschlossen.
Dies reduziert den hydrostatischen Druck auf die Fundamentwände erheblich.
Produktempfehlungstabelle
| Zustand der Baustelle | Empfohlenes System |
| Leicht feuchter Boden | Bitumenbasierte Membranen |
| Ständige Wassereinwirkung | Polyurea oder Polyurethan |
| Hoher Grundwasserspiegel | Zementäre kristalline Beschichtung |
| Budgetfreundliche Lösungen | Bitumer 400 1K / 2K |
| Großtechnische Projekte | Dryfix Polyurea PR oder Water Block Systeme |